Nun, die Zeiten der schicken Dachterrassenwohnung sind ja leider vorbei. Aber in Hong Kong regnet es eh schon die ganze Woche :) Und wir haben schönstes Frühlingswetter bei 30 Grad :)
Jetzt wohnen wir erst mal wieder im Serviced Apartment. Ehrlich gesagt ist das zur Eingewöhnung völlig in Ordnung:
1. Muss Christian nur über den Kreisverkehr in die Arbeit (5 Minuten)
2. Wird an der Rezeption Englisch gesprochen
3. Gibt es einen Starbucks am Eingang
4. Ist das Shopping Center inkl. Supermarkt direkt mit dabei
5. Dürfen wir ins Hyatt zum Trainieren, Schwimmen und Saunieren
6. Ist die Forbidden City nur einen Katzensprung entfernt
7. Sind U-Bahn, Bus und Taxi vor der Tür
Theoretisch müssten wir uns also nicht in die 19,61 Mio. Metropole wagen (in der gerade mal 96.000 Ausländer leben). Aber natürlich tun wir es trotzdem, vor allem seit Christian sich einen schick-schwarzen Elektro-Roller zugelegt hat. Todesmutig mischen wir uns also in den chaotischen Beijinger Verkehr.
Aber auch hier gilt die Regel. Einfach nicht aufregen. Was der Chinese kann, können wir schon lange.
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Blick vom Apartment auf die Verbotene Stadt |
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Eingang Serviced Apartment "Centennial Heights" |
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Unser Haus :) |
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Christian's Arbeitsplatz auf der anderen Seite des Kreisverkehrs |
Der schräge Chinese
Es gibt viel zu entdecken. Hier ein paar Eindrücke der ersten vier Wochen.
Die Schlafanzug-Bilder müssen wir leider nachreichen. Wer rechnet schon damit, dass der Chinese am Sonntag ab 17 Uhr im Schlafanzug um die Häuser zieht?
Ja, aber es gibt hier tatsächlich viel Neues und Ungewohntes zu entdecken und zu berichten. Dieses Mal haben wir auch etwas mit dem kulturellen Schock zu kämpfen. Aber wir nehmen es mit Humor. Hier ein kleiner Einblick, über was man sich nicht aufregen, wundern, ärgern, etc. sollte:
1. Der spuckende, würgende, rotzende Chinese. Sorry, aber es ist so. Der Taxifahrer macht auch gerne einfach mal während der Fahrt die Tür dazu auf.
2. Der Chinese, der nur gelernt hat von A nach B zu denken, wenn überhaupt, weswegen wir jetzt ein ordentliches Gerenne mit unserem Visa haben.
3. Der Chinese, der jede freie Minute dazu nutzt, um zu schlafen. Am Arbeitsplatz (das freut vor allem Christian), im Restaurant, im Bus, auf der Strasse, im Blumenfeld, etc.
4. Der Chinese, der keinen Spiegel zu Hause hat, oder wir lässt sich dieses Klamotten-Durcheinander erklären? (Punkte, Streifen, Karos, pink, neongelb, immer ein schicke Schlaufe irgendwo, etc.) Und ihr habt die Strumpfhosen noch nicht gesehen. Die sollten wir mal exportieren, abgesehen von den naturfarbenen Söckchen. Unsere Theorie ist ja, dass sie sich in der Freizeit abgrenzen wollen, weil am Arbeitsplatz sind das schwarze Kostüm und der schwarze Anzug Pflicht.
5. Der Chinese, der sich während der Taxifahrt die Nägel schneidet.
6. Das Pärchen, das sich beim Abendessen nicht unterhält, weil es ständig am Telefonieren oder Texten ist. Neueste Krankheit ist die "ipad-Hand" (Sehenscheidenentzündung, weil Tag und Nacht gespielt wird - das stand gestern in der China Daily).
7. Der Chinese mit Regenschirm, ob Sonne ob Regen
8. Der Schatten-Chinese, der dir im Geschäft auf Schritt und Tritt folgt.
9. Die drei Chinesen :), die es immer braucht, um eine Aufgabe zu erledigen, egal ob auf der Post, bei der Polizei, im Restaurant, etc.
10. Der Chinese, der dir immer was Andrehen will, vom Wasser über Kunst zu DVDs oder einer Teezeremonie :(
Jetzt aber genug gemeckert, schliesslich könnten wir über die Russen, von denen es hier ziemlich viele gibt, ähnliche Klischess aufzeigen. Deshalb auch ein paar nette Stories.
Der nette Chinese
Es gibt hier wunderschöne Parks, in denen sich vor allem die "Alten" treffen, um Karten zu spielen, mah jong zu spielen, Drachen steigen zu lassen, Gymnastik zu machen (und die alten Herren sind mal wirklich fit und gelenkig).
Gerne wird auch eine Tanz-, Oper- oder Chorprobe durchgeführt oder Tai Chi/ Qi Gong Übungen gemacht. Und das alles mit einer Selbstverständlichkeit, als wäre es der eigene Garten :)
Und hier gibt es immer ein interessiertes, freundliches Lächeln. Vor allem, wenn sie stolz ihre Enkel vorzeigen können. Schemi, der blauäugige Blonde, hat natürlich auch einen riesigen Unterhaltungswert und so sind die Nachmittage in den Parks immer sehr entspannt.
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Ostern in Beijing |
Und sonst so?
Wir verteiben uns unsere Freizeit mit Konzerten, Restaurantbesuchen und Sightseeing. Am liebsten ziehen wir durch die Hutongs (Hofhäuser) der Stadt. Am Wochenende waren wir auf dem Hurts-Konzert und haben eine nette Schwedin, Annika, kennengelernt. Montag abends trifft man sich zur Dumpling Night mit den Expats. So kommen nach und nach neue Bekannte dazu. Achja, und im Paulaner Bräuhaus zum Maifest waren wir auch schon. Obatzda und Maibier. Und der Wirt begrüsst einem mit Grüß Gott. Alles wird gut :)
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Trägt man so beim Sonntagsspaziergang im Hutong.... |
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Verdiente Pause |
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Der Chinese ist immer am Sporteln, hier wird der Houhai Fluss durchschwommen |
Hutong Bars mit Dachterrassen
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Sundowner |
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Ibiza-Feeling in der No Name Bar |
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Tsingtao! |
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Abendessen in der Bed & Tapas Bar |
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Sobald das Visa dann endlich genehmigt ist, kümmern wir uns weiter um die Wohnungs-suche und unsere Sachen können endlich aus der Schweiz bzw. Hong Kong angeliefert werden.
Bei Christian in der Arbeit läuft es sehr gut. Die Chinesen akzeptieren ihn, aber es gibt viel zu tun. Nachdem ich inzwischen den Risotto-Reis und das Basilikum aufgetrieben, die besten Restaurants ausfindig gemacht, einen neuen Frisör gefunden habe sowie bei allen Newslettern eingeschrieben bin, etc. werde ich ab Anfang Juni die Bewerbungsphase starten und dann auch mit dem Mandarin-Kurs beginnen, um unseren limitierten Wortschatz, ni hao (hallo), xie xie (danke), jiao zi (Dumpling) ein bischen aufpolieren. Man kommt aber erst mal auch ganz gut ohne Mandarin zurecht. Für den Taxifahrer gibt es ein kleines Booklet mit chinesischen Adressen, auf dem Markt handelt man mit dem Taschenrechner und Körpersprache funktioniert eigentlich auch immer.
I will hoim....
Wir sind vom 29.07. bis 14.08. in München/Augsburg/Zwiefalten/Italien!!!
Dann gibt es die Updates live :) Wir freuen uns schon riesig!
Viele chinesische Grüße,
Doris & Christian